Eine Kläranlage, in der Schweiz und Österreich auch ARA(Abwasserreinigungsanlage) genannt, dient der Reinigung von Abwasser das von der Kanalisation gesammelt und zu ihr transportiert wurde. Zur Reinigung der unerwünschten Bestandteile der Abwässer werden mechanische (auch physikalische genannt), biologische und chemische Verfahren eingesetzt. Moderne Kläranlagen sind dementsprechend dreistufig, wobei in jeder Reinigungsstufe eine Verfahrensart im Vordergrund steht. Die erste Kläranlage auf dem europäischen Festland wurde 1882 in Frankfurt – Niederrad in Betrieb genommen.
Kleinkläranlagen
Eine Kläranlage zur Abwasserreinigung in kompakter Bauweise für geringe Abwassermengen. Grundstücksbesitzer die nicht an die öffentliche Kanalisation angeschlossen werden können, müssen eine Kleinkläranlage (Grundstückskläranlagen oder Hauskläranlagen) errichten, falls die Abwasserbeseitigungspflicht auf sie übertragen wird. Dabei handelt es sich um Abwasserreinigungsanlagen mit einer Ausbaugröße von bis zu 50 Einwohnergleichwerten. Zu einer Kleinkläranlage gehören eine Einrichtung zur mechanischen Entschlammung des Abwassers(Mehrkammergrube) und eine biologische Reinigungsstufe die sehr unterschiedlich gestaltet sein kann (Kleinkläranlagen in der DIN 4261). Kleinkläranlagen dienen Behandlung eines häuslichen Schmutzwassers aus einzelnen oder mehreren Gebäuden und sind innerhalb des zu entwässernden Grundstücks verbaut. Das Abwasser wird nach Durchfließen einer solchen Grundstückskläranlage entweder versickern, soweit der Untergrund hierzu aufnahmefähig ist, oder in einem kurzen, in der Regel dem Grundstückseigentümer gehörenden Kanal dem nächsten offenen Gewässer zugeleitet.
Der Einsatz von Kleinkläranlagen wird von den Länderbehörden bestimmt und in den einzelnen Bundesländern sehr unterschiedlich gehandhabt. Nach Ansicht vieler Behörden sind Kleinkläranlagen in der Regel eine provisorische Lösung und nur in Ausnahmefällen eine notwendige und vertretbare Maßnahme zu einer dezentralen Abwasserentsorgung. Kleinkläranlagen kommen daher als Dauerlösung in der Regel nur dort in Frage, wo die Anwesen so weit von den übrigen Bebauungen entfernt sind, dass mit wirtschaftlichen Mitteln in absehbarer Zeit ein Anschluss an eine Sammelentwässerung nicht hergestellt werden kann.
Bei Kleinkläranlagen wird in der Regel grundsätzlich zwischen zwei Arten unterschieden. Zum Einen den Anlagen mit und die einfacheren Anlagen ohne Belüftung des Abwassers. Bewertet man die Kanalanschluss- und Reinigungskosten zusammen mit den Abwassergebühren, so ist der zentrale Anschluss an die kommunale Kläranlage in weniger dicht besiedelten Gebieten die teuerste Lösung. Dezentrale Kläranlagen aus Betonfertigteilen sind in der Regel die wirtschaftlichere Alternative zum Kanalanschluss. Stahlbetonbehälter in Rundbauweise Vollbiologische Kleinkläranlagen sind in Funktion und Aufbau zuverlässig und haben sich in der Praxis tausendfach bewährt.